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Travelling Light – ein Selbstexperiment

Travelling Light Packliste - Übersicht Equipment

Wer kennt das nicht: im Urlaub zu viel dabei und doch fehlt etwas. Bei meinem Surftrip nach Bali sollte alles anders werden – ich hatte mich für ein Travelling Light Selbstexperiment entschieden. Doch was bedeutete das genau? Ich war schon öfter mit minimalem Gepäck unterwegs, aber dieses Mal sollte es auch für einen längeren Aufenthalt ausreichen.

Mein Ziel war folgendes: nur Handgepäck, das heißt – ein Rucksack, ein paar wenige ausgewählte Kleidungsstücke und nur das absolut notwendige Equipment. Anstelle des Kulturbeutels sollte ein Plastiksackerl mit der Minimalausstattung an Kosmetik und Reiseutensilien ausreichen. Durch die bewusste Auswahl, erhoffte ich mir, trotzdem alles dabei zu haben, was ich für die zwei Wochen benötigen würde. Mir war bewusst, dass die wenigen Klamotten nicht für alle Tage reichen würden, von daher wurde das biologisch abbaubare Waschkonzentrat in der nötigen Reisegröße auch mit eingepackt. Das war noch von unserem Vancouver Island Kayak-Trip übrig und für diesen Zweck genau das Richtige.

Die Qual der Wahl

Der geeignete Rucksack war schnell gefunden. Mein Osprey Farpoint 40 war perfekt für eine solche Reise. Ich konnte darin alles unterbringen und ihn während der Flüge leicht unterm Sitz oder in den Fächern verstauen. Durch den Hüftgurt war auch das längere Tragen kein Problem. Der Umstieg auf meinem Weg nach Denpasar in Frankfurt und Singapur war damit leicht und ohne Stress zu bewältigen. Rucksack am Rücken, die Hände frei und keine weitere Taschen oder Gepäckstücke zum Schleppen oder Hantieren. Das lief ziemlich gut.

Die Auswahl der Kleidung war dagegen gar nicht so einfach. Es musste funktionell sein und im besten Fall auch gleich mehrere Zwecke erfüllen können. Ich habe mich daher für schnelltrocknende Materialien bei den Shirts und Hosen entschieden, die in der tropischen Hitze einen angenehmen Tragekomfort bieten würden und notfalls nach einer kurzen Wäsche am nächsten Tag wieder einsatzbereit wären. Später sollte sich herausstellen, dass es sogar einen lokalen Wäscheservice gab, der die Kleidung bei Bedarf wusch, bügelte und fein säuberlich zusammengelegt wieder vorbeibrachte.

Was das Surfequipment betraf, habe ich nur das nötigste mitgenommen. Boardshorts, ein langärmeliges Surfshirt (gegen Sonnenbrand!) und drei Bikini, die gewaschen auch als Unterwäsche getragen werden konnten. Ich hatte mich ja schließlich dazu entschieden wirklich ‚light‘ zu reisen.

Travelling Light – was war sonst noch drin?

Was den Inhalt des Rucksacks betrifft, hatte ich mir ein paar Packsäcke von Eagle Creek besorgt. Zwei davon mit einer integrierten Komprimierfunktion (nicht abgebildet). Die restlichen Packsäcke waren absichtlich ohne Kompression, damit sie sich an den übrigen Inhalt ‚anschmiegen‘ konnten und es zu keinen ungenutzten Zwischenräumen kam. Die Packsäcke haben nebenbei auch super dabei geholfen, die Kleidung logisch zu organisieren. Sportklamotten in den gelben Beutel, Urban Wear in den grünen, Unterwäsche in den blauen, Schuhe in den violetten, Elektronik in den schwarzen und Medikamente sowie Kleinkram in den orangenen. Gerade beim finalen Check meiner Packliste war dies durchaus hilfreich, weil ich jederzeit den Überblick hatte, was wo drin war. Und dieses Mal habe ich tatsächlich nichts vergessen. Eine ganz neue Erfahrung!

Beim nächsten Mal würde ich jedoch statt dem iPad meinen MacBook Air mitnehmen, da es beim Travelling Light gewichtsmäßig kaum einen Unterschied macht, aber besser für das Schreiben längerer Texte geeignet ist. Und ich habe meine Erfahrungen vor Ort oft sofort aufgeschrieben und dokumentiert, um nichts zu vergessen.

Surferin auf Welle in Bali - Travelling Light

Produkte, die ich empfehlen kann

  • Osprey Farpoint 40 Rucksack: sehr zum Empfehlen für diese Art von Reisen
  • Eagle Creek Pack-It Specter Kompressionstaschen: Ideal zum Komprimieren und Organisieren von Kleidung.
  • Salewa MS Firetail Evo GTX Schuhe: zum Wandern und Biken (alternativ: Five Ten, die aber für längere Strecken zu Fuß etwas mühsam sind, die Salewa haben dagegen eine Sohle die auch auf Flatpedals gut funktioniert, deshalb die etwas uncoolere Wahl)
  • schnelltrocknende Odlo oder Patagonia – Shirts und Unterwäsche (total leicht und trocknen super schnell)
  • VAUDE Farley Stretch Wanderhose: ideal für den Flug und das Dschungel-Trekking
  • Coolibar Shirt UPF 50 Plus oder Patagonia Long-Sleeved Sol Patrol: Perfekt für Strand- oder Vulkan-Trekking, mit Sonnenschutz

Gesamte Travelling Light Packliste

Rucksack

Papiere

  • Pass
  • Visum (oder 30€, 35$ oder 435.000 INR für das Visum bei Ankunft)
  • Geld (€, $ und IDR für den Fall, dass es Probleme mit den Geldautomaten gibt)
  • Kreditkarte
  • EC-Karte
  • Führerschein (als zusätzliches Dokument zum Pass)

Kleidung

  • Flip Flops 1x
  • Lauf- oder Wanderschuhe (hier: Salewa Firetail GTX) 1x
  • T-Shirts -> Urban 3x | Strand 2x | Funktionsshirts 3x (Odlo, Patagonia)
  • Boardshorts 1x / Surfshirt/Lycra 1x / Bikini 3x (Billabong)
  • Cargo Hosen/Shorts 2x
  • Wanderhose (für das Flugzeug und für Trekkingtouren, abzippbare Hosenbeine)
  • Leichte Regenjacke
  • dünne Fleecejacke
  • Unterwäsche

Travelling Light Extras

  • Leichte Reisetasche (als zusätzliches Handgepäck/’persönlicher Gegenstand‘ oder Tagesrucksack)
  • Eagle Creek Pack-It Specter Packsäcke
  • Leichte Handtücher (S & XL)
  • Toilettenartikel/Medikamente/Sonnenschutz/Erste-Hilfe-Basics
  • Kugelschreiber

Outdoor Ausrüstung

  • Stirnlampe
  • Polarisierte Sonnenbrille
  • Hut/Mütze

Elektronik

  • Kameraausrüstung -> iPhone (habe die GoPro letztes Mal nicht benutzt, von daher blieb sie dieses Mal zu Hause)
  • iPhone Ladegerät
  • Notizbuch -> iPad
  • Bücher -> iPad (über die Kindle App)

Fazit: Das Selbstexperiment fiel durchgehend positiv aus, sodass ich dieses Setup bei zahlreichen nachfolgenden Reisen beibehalten habe. Am Meisten hat mir gefallen, dass ich trotz wenig Gepäck und der entsprechenden Vorbereitung sicher sein konnte, alles dabei zu haben. So konnte ich mich relativ unbeschwert auf die Eindrücke während der Reise konzentrieren.